Mein zweites Urlaubsmitbringsel an meine Leser ist leider nicht ganz so fröhlich geraten, aber ich war in meiner Laune und der Welt ein wenig verstimmt. Wobei das noch untertrieben sein dürfte. Das Gedicht heißt Margarete am Brunnen, dem einen oder anderen wird schon im Titel die Anspielung auf Margarete bzw. Gretchen in Faust auffallen. Sie singt, nachdem sie Faust zum ersten Mal, auf der Straße, gesehen hat, am Spinnrad ein Lied. Das Spinnrad läuft vor sich hin, es dreht sich immer weiter, erkennbar hier ein Schicksalsmotiv (durch das Rad der Fortuna, das sich fortwährend dreht), wie ich finde. So, genug literaturisiert.
Ein paar Zeilen aus diesem Lied fielen mir plötzlich ein und haben mich sehr beschäftigt, deswegen habe ich mich hingesetzt und ein wenig mit den Worten gespielt und fantasiert, und heraus kam dieses Gedicht. Es kommen noch ein paar mehr Motive aus Faust und aus verschiedenen Märchen vor. Es ist ein wenig komplexer, eventuell kann ja der eine oder andere etwas damit anfangen, ich würde mich freuen. Ansonsten ist das Gedicht vor allem für schlecht gelaunte, emotional etwas verwirrte Zeitgenossen geeignet, die noch schlechtere Laune haben wollen, aber nach der Lektüre dieses Gedichtes kann man sich ja nochmal Wolken Leben anschauen und dann geht es wieder besser.
Zur Untermalung habe ich noch etwas auf meiner Festplatte gefunden, eine Aufnahme (selbst aufgenommen, nicht geklaut) vom dritten Satz der Sturmsonate von Beethoven, die auf einem Vorspiel gemacht wurde: Ludwig van Beethoven — Op. 31, Nr. 2 — Sturmsonate 3.Satz Passt ganz gut, finde ich.