Entdeckungen eines Nachts — Gedichte über Beziehungsprobleme

Heute gibt es ausnahmsweise einmal etwas sozusagen brandaktuelles für meine Leser, keine vier Jahre alten Gedichte wie sonst… Am Sonntag Abend habe ich es während einer dieser unseligen Diskussionen über die Männer dieser Welt geschrieben und gestern überarbeitet und fertig gestellt. Zwei kleine Gedichte, die ich geschrieben habe, als-während-nachdem sich die Frenci bei mir und Schnevi über ihre aktuellen Männerprobleme beklagt hat. Ich dachte mir, dass es eventuell ein paar mehr Frauen (und Männern) so geht wie der Frenci, und stelle es mal in mein Tagebuch.

Es geht, worum auch sonst, um Beziehungsprobleme, in freie Verse gestopft. Irgendwie werden die Texte immer melodramatischer, findet ihr nicht auch? Vielleicht sollte ich zur Abwechslung mal wieder über das schöne Wetter oder Berge und Wälder schreiben oder so.

Ich veröffentliche die beiden Teile des Gedichts ausnahmsweise hier im Tagebuch, falls sie nicht so gut ankommen, lasse ich sie dann nämlich gleich wieder in einer meiner Schubladen für öffentlichkeitsungeeignete Texte verschwinden… Verzeiht mir die Wortwahl (die unsäglichen Ausdrücke stammen aus Frencis Mund), aber ich lasse das mal aufgrund der Freiheit der Kunst stehen.

Und Action:

 

Wie man sich fühlt

Weißt du,
du schreibst nie zurück
und manchmal
aber schon
und dann
nie das Richtige.
Und immer hast du Ausreden
bist krank
bist weg
bist nicht da.
Wir wohnen nur
30 km voneinander entfernt
das kann doch keine
Wochenendbeziehung sein
das kotzt mich so sehr an
Wochenend-Vorzeigefreundin
das kann doch nicht sein
wenn du jemanden nur
einmal in der Woche siehst
und dann
bei seinen Eltern unten sitzt.
Es würde mir so gut tun
einfach nur Gute Nacht von dir zu hören
und von dir kommt
nie etwas
zurück
gar nichts
kommt zurück.
Das ist das Problem.
Das Problem von allem.
Du treibst mich in den Wahnsinn
weißt du das?
Gar nichst, ist das denn eine Lösung,
für dich?
Verstehst du das, harter Kerl,
verstehst du das?
Du schreibst mir, es
tut dir leid
scheiß Situation
viel um die Ohren
Sieben-Tage-Woche
ich weiß, es ist viel, alles
aber ich genieße es,
wenn ich mit dir zusammen bin.
Ich hänge am Telefon
die ganze Woche
warte ich nur auf dich
wie sehr ich mir wünsche,
endlich alles einmal zu klären.
Und du?
Nimmst eine Nachtschicht an.
Einsame Stunden
vor dem Telefon.
Und trotzdem
fehlst du mir
so sehr,
selbst wenn
du vor mir stehst.

Caroline Schleibinger, 10. April 2011, 21 Uhr 43

 

Wie ich mich fühle II

Und immer,
wenn du
da bist,
ist alles gut.
Passt eigentlich alles.
Aber weißt du,
trotzdem
bekomme ich nie etwas
aus dir heraus.
Und wenn einfach nichts zurückkommt,
ich so wenig von dir sehe,
ich die ganze Woche warte,
würde ich dich gerne
begraben
und vergessen.
Wie kann es sein,
dass ich dich nie
verstehe?

Und was denkst du,
den lieben langen Tag?

Caroline Schleibinger, 10. April 2011, 21 Uhr 52

6 Kommentare

  • schrieb am 14. April 2011 um 20:48 Uhr (#)

    <3 der zweite Teil ist einfach der Wahnsinn! Sehr gelungen!

  • schrieb am 19. April 2011 um 12:12 Uhr (#)

    Heute ist wieder einer dieser Tage…

    • schrieb am 28. April 2011 um 11:38 Uhr (#)

      Oh nein. Da müssen wir uns aber bald drum kümmern. Mit einer großen Portion Eis mit Sahne…

  • schrieb am 19. April 2011 um 20:32 Uhr (#)

    Guten Abend Frau Schleibinger,

    Sie haben eine interessante Art Dinge und Gedanken in Worte zu fassen. Wenn ich die letzten Zeilen Ihrer Gedichte lese, verändern diese das gesamte davor gelesene auf eine sehr überraschende Weise. Das kann ich für meinen Geschmack nur sehr begrüßen.

    Die Kernaussage Ihrer Gedichte stellt ein Problem dar das gleichermaßen auch wieder kein Problem ist. Ob nun gewollt oder nicht, der Mensch wird zum Denken angeregt. An dieser stelle sei angemerkt, dass ich mit meiner Aussage (ob nun Problem oder nicht) keineswegs eine Grundsatzdiskussion auf den Weg bringen möchte.

    Schreiben Sie in jedem Fall weiter Frau Schleibinger. Sofern es meine Zeit und mein Erinnerungsvermögen an Ihre Seite zulassen, werde ich auch weiter lesen. Sie können auch beruhigt sein! Ungefragt werde ich keine weiteren Kommentare verfassen.

    Da Sie mir einen Namen anbieten mit dem ich Sie ansprechen kann, möchte ich Ihnen diesbezüglich in nichts nachstehen. Mein Name ist Cooper McFadden.

    In diesem Sinne, Ihnen einen angenehmen Abend und es steht Ihnen selbstverständlich frei meinen Kommentar zu löschen.

    Es grüßt Sie herzlichst
    C. McFadden

    • schrieb am 28. April 2011 um 11:53 Uhr (#)

      Hallo Cooper McFadden,

      herzlich Willkommen auf meiner Seite und in der Caro-Welt. Vielen Dank für Ihren ausfürhlichen Kommentar, ich habe mich darüber sehr gefreut. Und natürlich können sie auch gerne in Zukunft weitere Kommentare verfassen, ich bin schon sehr gespannt, was Sie zu meinen anderen Texten sagen…

      Viele Grüße

      Caroline Schleibinger

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