Brillanz der Schärfe — Die andere Seite von Liebesgedichten

Liebesgedichte scheinen bei meinen Lesern gut anzukommen. Da wird es Zeit, euch mal wieder ein wenig mit der Realität zu synchronisieren…

Das Gedicht, das ich euch heute vorstellen möchte, Brillanz der Schärfe, zeigt die schönen, strahlenden Seiten der Liebe, aber auch die Schattenseiten einer absoluten Liebe, von der man sich nicht mehr befreien kann. Wenn man sich fühlt, als hätte das größte Glück, das man hatte, verlassen. Die Seite, die in vielen Liebesgedichten (auch meinen natürlich) gerne ausgespart wird.

Ich hoffe, dass ich (in Hinblick auf die Facebook-Diskussionen) niemandem das Herz breche und mir keiner böse ist. Aber es kann ja nicht nurKitsch geben… Und schön finde ich es trotzdem. Nur nicht so positiv wie die vorherigen.

In den Weiten des Interversums habe ich noch was Hübsches gefunden, was, wie ich finde, gut dazu passt: Life After You als Pianocover. Wer mag, kann mir wie immer mitteilen, wie ihm das Gedicht gefällt.

Brillanz der Schärfe

Wenn ich über die Liebe denke,
dann sehe ich kristallklare Farben,
sie schneiden das Licht,
sie weckt die Brillanz in den Tönen
jeder einzelnen Melodie.
Sie prägt sich ein,
sie hallen in jeder Windung
deines armen Kopfes,
der sich verliert.
Zwischen den Tönen,
man findet nicht mehr heraus,
noch niemals konnte man sich davon
wieder befreien.
Jeder würde all seine Freiheit geben,
jeder. Ich denke, jeder.
Die unbestechlich klare Brillanz,
sie strahlt aus jedem einzelnen Bild,
aus jedem Klang,
sie sind gestochen scharf.
Gestochen scharf,
zwei Seiten der gleichen Münze.
Die gleiche Schärfe,
die gleiche Brillanz,
wird sich,
eines Tages, komme was wolle,
eingraben in dein Herz,
du wirst es
nie wieder
vergessen.
Du wirst dich noch daran erinnern,
wie eines schönen Morgens die Sonne durch dein Fenster brach
und deine Welt zum Strahlen brachte.
Doch alles zerfällt zu leicht
zu Scherben,
und auch diese sind kristallklar.
Und wenn sich das Blatt wendet und
dein kleines Glück dich verlässt,
dass für dich doch das größte von allen war,
wirst du hoffen, dass die reine Helligkeit der Gefühle
dich doch noch retten wird,
auch wenn dich das Glück
verlässt.
Dein Glück.

Caroline Schleibinger, 14. November 2010

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