Nachdem das letzte Liebesgedicht so gut ankam, dachte ich mir, dass es Zeit wird für ein neues. Das Gedicht heißt „Flugzeuge am Himmel“ und ist während meiner Zeit in Paris entstanden. Ich saß alleine vor den offenen Fenstern am Balkon, es war stockdunkel und zwei Uhr in der Früh. Für meine Verhältnisse also noch nicht besonders spät. Ich hatte eine halbe Stunde vorher entdeckt, dass ich mein Sofa von der Wand rücken und vor das Fenster schieben kann, was nach ein paar Anstrengungen auch vollbracht war. Ich saß/lag also entspannt auf dem Sofa, trank Kir Royal und starrte in den Himmel. Und ich habe den Soundtrack von Remember Me gehört, und dann habe ich dieses Gedicht geschrieben. Allzu fantastisch war die Stimmung also nicht, wie man sich denken kann… Trotzdem ist es ganz schön geworden, finde ich. An manchen dieser Abende, vor allem, wenn es etwas später war, habe ich teilweise etwas länger gebraucht, um herauszufinden, ob das Glitzernde da oben wirklich Sterne sind oder Flugzeuge. Also, ob das Glitzernde sich wirklich bewegt oder nur mein Gehirn, aufgrund der Müdigkeit.
Auch dieses Gedicht kann man wieder mit einer Widmung versehen und an jemanden schicken, der sich vielleicht darüber freut…
In Paris, ohne dich
Der Himmel über Paris
er wird nie ganz dunkel
ich habe zwar mal
Sterne gesehen
doch meistens nur zwei.
Manchmal, in
seltenen Momenten
da waren es sogar drei
zwischen den Flugzeugen
und den Wolken
manchmal drei.
Ich fragte mich oft,
warum die Wolken
jeden Tag anders sind
und die Sterne aber nie.
Nur die Farben,
die sind anders
obwohl doch eigentlich
die Sonne immer gleich ist.
Und auch die Lichter der Häuser
sind jeden Tag
so verschieden
obwohl sie doch eigentlich
gleich sind,
gleich,
so wie ich,
jeden Tag,
ohne dich.
Caroline Schleibinger, Paris, 12. September 2010
Um sich besser vorstellen zu können, wie das genau war in Paris, empfehle ich, während dem Lesen des Gedichtes, ebenfalls den Soundtrack anzuhören.
Und um es völlig multimedial zu machen, zeige ich euch noch ein hübsches Bild vom Eiffelturm aus fotografiert. Von meinem Balkon aus konnte man bekanntermaßen ja nur die Bibliothek sehen, und den Hinterhof. Daher einen etwas spannenderen Ausblick.
AHHHHHH!!!!Ich hab schon eine Gänsehaut, weil das Gedicht so schön ist. Das gehört eindeutig zu meinen Favoriten!
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