Shoppen Teil 2

Ich bin natürlich nicht durch den Nieselregen nach Hause gefahren, war ja eigentlich klar. Meine Disziplin lässt zur Zeit mehr als zu wünschen übrig. Ich komme nicht voran. Jetzt aber erst mal der Reihe nach.

Also, am Mittwoch Abend bin ich bei Ma geblieben, und am Donnerstag habe ich dann fast verschlafen, mich mit Julia in der Stadt zu treffen. Und dann habe ich auch noch in der Dusche so getrödelt (ich liebe lange warm Duschen), weil es in der Wohnung so kalt war und unter der Dusche so warm und der Gedanke daran, dass ich aus der warmen Dusche in das dann (gefühlt) noch kältere Badezimmer muss, der hat mich irgendwie lange Zeit daran gehindert, aus der Dusche und dann brrr, kalt. Ihr wisst schon. Verständlich, oder?

Nun gut, dementsprechend gab es keinen Kaffee und keinen Tee und auch kein Obst in der Früh. Dementsprechend war ich gelaunt, als ich mit dem Fahrrad am Marienplatz ankam. Es war zudem auch draußen noch saukalt. Passend dazu war, dass auch Julia einigermaßen schlecht gelaunt war (sie war extrem angepisst… ;-)). Wir sind also erst mal Kaffee trinken gegangen und haben uns gegenseitig unser Leid geklagt… Wie das Frauen eben so machen. Und danach war es besser.

Es wurde aber wieder schlechter, weil die Mode im Moment unmöglich ist. Beziehungsweise die eigene Figur, wie sie in der aktuellen Mode aussieht. Unmöglich. Ich habe trotzdem eine neue Jeans gefunden. War überfällig. Meine Lieblingsjeans fällt langsam auseinander. Wie das halt so ist mit Lieblingsjeans.

Nachmittags war ich dann mit Frenci und Mariahuanna im Café, Eis essen. Wir haben mit einem jeweils immensen Eisbecher die Saison eröffnet, danach haben wir ziemlich gefroren… In der Bücherei wollte ich danach gerne mein vorbestelltes Buch abholen, was ich dringend für die Vorbereitung zum Rubinrot-Casting brauche, aber leider, leider war es nicht da. Auf meine Nachfrage erklärte mir die freundliche Bibliothekarin, dass das Buch leider nicht lieferbar ist und ich es nochmals bestellen sollte. Es würde dann in etwa einer Woche da sein. Und sie wunderte sich, warum die inkompetente Kollegin, bei der ich das Buch bestellt habe, nicht gleich gemerkt hat, dass dieses Exemplar verschütt gegangen ist. Das hätte man schließlich gleich sehen und ein anderes bestellen müssen.

Ich dachte, ich müsste ihr an die Gurgel gehen. Ich habe ein bisschen herumgestresst und die freundliche Bibliothekarin hat mir dann ein Exemplar in Schwabing aufgetrieben. Frenci meinte, sie holt es für mich ab. Sie ist ein Schatz.

Danach schnell nach Hause und herrichten für das Vorsprechen am Abend.

Ja, das war gut. Wir waren eine nette kleine Gruppe in einem Proberaum im Keller eines Theaters und haben zwei Stunden lang abgefahrene Übungen gemacht. Es war witzig, und faszinierend. Anderen Menschen beim Spielen üben zuzuschauen. Eine gute Erfahrung, und eine lehrreiche. Allzuviel Mist werde ich wohl nicht fabriziert haben, denn ich darf nächsten Donnerstag wiederkommen und werde für eine der drei weiblichen Rollen besetzt. Für welche, das wird noch entschieden.

Yeah. Danach war ich ziemlich gut drauf und habe die Frenci angerufen. Die war im Barschwein, ich bin hin zu ihr um mit ihr und ihren Mädels zu feiern. Vorher noch zu McDonalds, ich hatte den ganzen Tag nichts Essbares runtergebracht (Aufregung und Stress, eine fiese Kombi). Dafür war ich nach der Fett-und-Salz-und-Cola-Mahlzeit noch besser gelaunt. Und im Barschwein ging es lustig weiter. Mit einem aus der Gruppe habe ich mich ganz gut verstanden und wir haben ein wenig People-Watching betrieben. Da laufen vielleicht Gestalten rum, Wahnsinn. Es war äußerst amüsant, doch, wirklich. Vor allem, den Menschen Namen zu geben und ihre Lebensgeschichte zu erfinden. Und natürlich ihre Handlungen zu kommentieren. Fies, ich weiß. Aber ich meine es ja nicht persönlich. Wobei, bei dem Pädophili, den wir ich glaube Erwin genannt haben, schon. Der war unheimlich.

Na, egal, ich bin dann bis in meine Straße gebracht worden, nachdem wir quer durch die Stadt gelatscht sind, nachdem mal wieder keine U-Bahn mehr fuhr. Und für ein Taxi verkaufen sich meine Texte noch nicht gut genug. Tragisch, oder?

Der Musiktipp für das Gefühl, als ich mich endlich nach über einer Stunde aus meinen patschnassen Sachen schälte und mit (dank der engen High-Heels) geschwollenen Füßen barfuß über meinen weichen Teppich ins Bett tapste: Carried Away von Jamaram. Wie auf Wolken…

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